Reiseberichte aus dem Sanella-Album Afrika |
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BEI DEN BUSCHMÄNNERN IN DER KALAHARI Mr. Brand war schlechter Laune. Mürrisch kaute er seinen Kaugummi, denn für seine Leser brauchte er interessante Erlebnisse, und die friedlichen Hottentotten hatten ihm dazu wenig Gelegenheit gegeben. Wir waren bereits in der Kalaharisteppe. Brand suchte nach Buschmännern, doch bisher vergeblich. Ärgerlich nahm er einen kräftigen Schluck Brandy, schüttelte sich, fluchte - damned -, und weiter ging es. So sehr wir auch suchten, es war nichts zu sehen. Unser Jeep schaukelte an vereinzelten Felsblöcken vorbei durch die Steppe. Auf einmal hörten wir von allen Seiten Schreien und Lärmen. Ein flüchtiger Wasserbock schoß pfeilschnell an unserem Jeep vorüber. Sofort bremsten wir. Das Lärmen und Schreien wurde lauter. Da sahen wir den Wasserbock zurückrasen, und kurz darauf kreuzte er noch einmal auf. Das keuchende Tier wußte anscheinend nicht wohin, bald mußte es am Ende seiner Kräfte sein. Auf einmal sprangen kleine Männer aus dem Busch, die einen immer enger werdenden Kreis um das gehetzte Wild zogen. Aus nächster Nähe schossen sie mit ihren Pfeilen auf den Wasserbock, der tödlich getroffen zusammenbrach. Endlich! Hier waren die langgesuchten Buschmänner, die eine ihrer gewohnten Jagdmethoden, nämlich "die Tiere zu Tode zu hetzen", ausgeübt hatten. Wir fuhren nun zu der um das erlegte Tier versammelten Gruppe. Die Buschmänner nahmen sofort eine abwehrende Haltung ein und schienen keineswegs über unser Kommen erfreut. Wie ein Riese wirkte Brand, als er mit den nur 1,50 Meter großen Buschmännern verhandelte. Er wußte diese kleinwüchsigen Jäger aber doch umzustimmen, und schließlich zogen alle gemeinsam, wir mit unserem Jeep und sie mit ihrer Beute beladen, in das Dorf. Dort sah es aber ganz anders aus, als ich es bisher gewohnt war. Dieses Völkchen lebte nur in Höhlen oder einfachen Reisighütten und hinter dürftigen Windschirmen. |
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Nach unserer Ankunft waren wir sofort Mittelpunkt des Interesses, und als ich unser Radio einschaltete und Musik ertönte, wurden wir von allen Dorfbewohnern mächtig bestaunt. Nur mit Fellen, Lederschurzen oder Umhängen bekleidet, umstanden sie unser Auto. Vom Wagen herab knipste Brand mit seiner Leica diese interessante Versammlung. DIE STRAUSSENJAGD Brand wollte sich die günstige Gelegenheit einer Straußenjagd keinesfalls entgehen lassen und verabredete sich für den nächsten Morgen. Schon zeitig krochen wir aus den Schlafsäcken, schüttelten die Morgenkühle aus den Knochen, frühstückten und machten uns bereit. Ich hätte beinah laut gelacht, als ich am Sammelplatz angekommen, seltsam vermummte Gestalten herumhüpfen sah. Es waren Buschmänner, die sich zur Straußenjagd Straußenbälge umgehängt hatten. Der Führer der Jagdgruppe erteilte gerade seine Anweisungen. Die Männer gingen daraufhin weit auseinandergezogen in die Steppe. Lautlos bewegten wir uns vor, denn die Strauße sind sehr scheu und scharfsichtig. |
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Buschmänner in der Kalahari |
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